Modell einer zeitgemäßen Organisation sozialer Einrichtungen

Helmut Johnson

erschienen 2025 bei der Johnson + Schipplock Publishing Group

https://doi.org/10.64825/jspg.s002

 

Abstract: 

Der Aufsatz „Organisation sozialer Einrichtungen – Modell einer zeitgemäßen Organisation“ von Helmut Johnson (2003) beschäftigt sich mit den strukturellen Herausforderungen, vor denen soziale Einrichtungen im Zuge gesellschaftlicher und ökonomischer Veränderungen stehen. Traditionell nach dem Top-down-Prinzip organisiert, verlieren viele Institutionen ihre Handlungsfähigkeit, sobald sie unter Marktbedingungen agieren müssen. Johnson beschreibt detailliert die Grenzen dieser hierarchischen Organisationsform: Informationsverluste, Entscheidungsferne, fehlende Verantwortungsübernahme und die Verselbständigung von Verwaltungsstrukturen. Als Alternative entwickelt er ein Modell der Bottom-to-top-Organisation, das er als „System der Runden“ bezeichnet. Ausgangspunkt ist die Erkenntnis, dass soziale Dienstleistungen wesentlich aus der Individualität und den Ressourcen einzelner Personen hervorgehen. Die Organisation muss daher nicht die Austauschbarkeit, sondern die Eigenständigkeit und Verantwortung der Beteiligten sichern. Zentrale Elemente sind: die Eindeutigkeit der Personenverantwortung (z. B. durch Bezugsbetreuer), begrenzte Leitungsspannen, sowie die Integration von Spezialdiensten und Verwaltung in eine mehrdimensionale Matrixstruktur. Dieses Modell eröffnet eine systemische Perspektive auf Organisationen: Strukturen entstehen aus der Dialektik von Individuum und Gemeinschaft, von Eigenverantwortung und Kooperation. Damit plädiert Johnson für eine Abkehr von autoritären Steuerungsmechanismen hin zu einer lernenden, dialogischen Organisationskultur. Sein Beitrag bietet sowohl theoretische Orientierung als auch praxisnahe Konzepte für die Gestaltung moderner sozialer Einrichtungen.

Keywords: 

Systemische Organisationsentwicklung, Bottom-to-top-Organisation, Personenverantwortung, Soziale Einrichtungen, Matrixstruktur